Inmitten der zunehmenden Digitalisierung des Lebens zeichnet sich ein starker Gegentrend ab: die digitale Entgiftung. Menschen verzichten bewusst für eine Stunde, einen Tag oder sogar eine Woche auf Smartphones, soziale Medien und Bildschirme, um Konzentration, Schlaf und emotionales Gleichgewicht wiederherzustellen.
Studien zeigen, dass der durchschnittliche Mensch bis zu 150 Mal am Tag auf sein Handy schaut und Jugendliche 7 bis 9 Stunden vor Bildschirmen verbringen. Dies führt zu Angstzuständen, verminderter Produktivität und schlechter Schlafqualität.
Als Reaktion darauf entstehen spezielle Rückzugsorte: von ruhigen Campingplätzen ohne WLAN bis hin zu luxuriösen Spa-Resorts in den Alpen oder auf Bali, wo Gäste gebeten werden, ihre Geräte beim Betreten abzugeben. Einige Hotels bieten sogar „Anti-Gadget“-Safes und digitale Unterhaltung wie Brettspiele, Lesen und Spaziergänge an. Auch Unternehmen engagieren sich: Google und Apple haben Funktionen für digitales Wohlbefinden (Digital Wellbeing, Screen Time) implementiert, und Start-ups entwickeln „Dumbphones“ – Geräte ohne soziale Medien oder Benachrichtigungen, die nur Anrufe und Textnachrichten ermöglichen.
Im Bildungsbereich erfreuen sich „analoge“ Schulen und Ferienlager wachsender Beliebtheit, in denen Kinder lernen, ohne Bildschirme persönlich zu kommunizieren, zu zeichnen, zu bauen und zu spielen. Eltern verhängen zunehmend „digitale Ausgangssperren“ zu Hause.
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