Nach der Pandemie und dem Ende des Massentourismus setzt sich weltweit eine neue Reisephilosophie durch – langsam und bewusst. Der Trend zum „langsamen Reisen“ gewinnt an Bedeutung: Anstatt fünf Städte in einer Woche zu besuchen, wählen Touristen einen Ort aus und verbringen dort eine Woche oder sogar einen Monat.
Die Grundidee ist ein tiefes Eintauchen in die Kultur, die lokale Küche, die Sprache und das tägliche Leben. Der Reisende wird zum vorübergehenden Bewohner, nicht nur zum Beobachter hinter dem Busfenster. Dies reduziert den CO2-Fußabdruck und unterstützt die lokale Wirtschaft.
Eng verbunden mit diesem Trend ist die Entwicklung des regenerativen Tourismus – ein Konzept, bei dem Reisende nicht nur „keinen Schaden anrichten“, sondern auch dem Reiseziel zugutekommen. Sie beteiligen sich beispielsweise an Baumpflanzungen, der Wiederherstellung von Korallenriffen oder unterrichten Kinder in einer ländlichen Schule.
Viele Hotels und Reiseveranstalter setzen bereits auf solche Praktiken: In Portugal gibt es Agrotourismus-Zentren, in denen Gäste bei der Pflege von Weinbergen helfen; in Costa Rica gibt es Öko-Lodges, deren Einnahmen teilweise dem Schutz der Tierwelt zugutekommen. Digitale Nomaden sind zu einem Katalysator dieses Trends geworden: Sie arbeiten remote, können monatelang an einem Ort leben, Unterkünfte von Einheimischen mieten, Märkte besuchen und an Gemeinschaftsaktivitäten teilnehmen.
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